Laut mehreren Artikeln (Internetworld: Amazon greift die Versicherungsbranche an und t3n: Versicherungen – Amazon nimmt die nächste Branche ins Visier) ist zu lesen, dass Amazon als nächstes die Versicherungsbranche aufwirbeln könnte. Sichtbar ist dies aktuell durch Stellenausschreibungen in London für Versicherungsspezialisten, die auch in deutscher Sprache gesucht werden. Zitat der Anzeige: „Wir haben ehrgeizige Pläne für erhebliches Wachstum in unseren bestehenden Märkten und werden neue, innovative Produkte auf den Markt bringen.“
Angeblich spricht man in Versicherungskreisen schon von einer aufkommenden „echten Bedrohung“. Amazon hat bereits viele Daten der potentiellen Kunden und kann so maßgeschneiderte Versicherungslösungen effektiver an den Mann bringen, als jede Versicherung es könnte. Außerdem hat Amazon schon mehrfach bewiesen, welchen Einfluß sie auf eine Branche haben können, in die sie neu einsteigen.
Uns beschäftigt natürlich die Frage, ob und wenn ja wann, es den ersten Tech-Konzern geben wird, der auch im Rechtsbereich entsprechende Angebote liefert. Amazon und Google wären hier sicherlich heiße Kandidaten, speziell wenn man bedenkt, dass der Umsatz der Rechtsberatungsbranche um ein vielfaches Höher liegt, als der Umsatz der Versicherungsbranche in Deutschland. Bei vielen Rechtsanwälten sind diese Veränderungen allerdings noch nicht angekommen und gemäß der Theorie der Pfadabhängigkeit bedarf es erst noch spürbaren Auswirkungen, bevor alle Kanzleien eine Richtungsabweichung vornehmen werden. Wer den Weg zur Digitalen Kanzlei allerdings so früh wie möglich einläutet, hat auch die größten Chancen in Zukunft zu den Gewinnern zu zählen.
Autor: Patrick PriorJurist & Legal Tech Berater
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